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Die WebSite zu “FORGET WITTGENSTEIN"

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Präambel

 

Wir erinnern uns: Die nachfolgenden Thesen wird jeder verstehen, der die darin zum Ausdruck gebrachten Überlegungen selbst schon einmal gedacht oder zumindest erahnt oder gefühlt hat.

 

Wie im Universum und in der Welt selbst ist Weniges neu, das Meiste nur folgerichtig (insofern handelt es sich lediglich um eine Zusammenschau bestehender, verstreuter Überlegungen). Anders als im Tractatus Logico-Philosophicus – TLP), in dem – übrigens in Ermangelung von Lebenserfahrung – die Logik, als innere Messlatte des Denkens, tautologische Konstruktionen scheinbarer Geschlossenheit hervorbrachte, geht es hier darum, einen Denk- und Handlungsrahmen bereitzustellen. Und wieder anders als im TLP ist unsicher und sogar unwahrscheinlich, dass das gelingt; nötig – wäre es allemal.

 

Als noch nicht vollkommen verstandene Ursache dieser Notwendigkeit sehe ich „die Digitalisierung“. Bis zum Ende des 20. Jahrhunderts verstand man darunter einen eher nebensächlichen Sachverhalt, nämlich die Umwandlung von analogen Signalen in digitalen, und damit computerisierbaren Code. Missverständlich an dieser Sichtweise ist bereits das Gegensatzpaar analog-digital, denn die vermeintliche Demarkationslinie zwischen dem Analogen und dem Digitalen ist nur eine Frage der Auflösung: bei genügend grosser Annäherung stossen wir „überall“ auf „digitale Distinktionen“ (im Sinne: ,es ist‘, oder ,es ist nicht‘). Das genau ist die Brücke, über die wir bis hin zu der Vorstellung „digitalisierter Materie“ gelangen.

 

Damit tritt eine, wie ich meine, bedeutende Entdeckung zu Tage, impliziert sie doch im Zielbild nicht weniger, als dass alle „zueinander kommunikativen Strukturen“ die wir kennen (Gespräch, Medien, bis hin zur „Steuerung“ der [Maschinen-]Welt und schliesslich der physischen Existenz selbst) in der Digitalisierung konvergieren.

 

Mit einem demütigen Verständnis davon, dass diese Gedanken bestenfalls unvollständig sind, und schlimmstenfalls falsch, scheint es mir sinnvoll, das weitere Schicksal dieses Ansatzes einem Wiki anzuvertrauen. Alle, die dazu beitragen wollen, dort weiterzudenken, wo ich nicht wei-terkam, sind eingeladen, dies auf www.tractatus.de/wiki zu tun.

 

L.W.; Skjølden, im November 2010

 

 

 

 

An die Stelle der Fakten treten die Vektoren

 

Daraus und aus der Natur dessen, was im Folgenden sinngemäss impliziert ist, müssen wir schliessen, dass alle möglichen (im Sinne: denkbaren) Behauptungen bedingte Unschärfen oder gar Unzulänglichkeiten aufweisen. Das Ergebnis ist allenfalls jener erhoffte Denk- und Handlungsrahmen, in den hinein Ergänzungen oder auch zukünftige Strukturänderungen eingearbeitet werden können.
Aus der – inzwischen möglichen – Rückschau heraus wesentlich geworden kommt hinzu, dass alle zur Beschreibung ausgesuchten und gehandhabten Begriffe „sich im Geist ihrer Zeit definieren“ - und damit einer natürlichen Halbwertzeit unterliegen. Es kann nicht anders sein, als dass sie in Zukunft fortgeschrieben werden müssen. Anders gesagt: Falsche Aussagen ebnen dem Wi-derspruch den Weg. Das ist ihre Aufgabe.
Schliesslich soll gesagt werden, dass nur wenige Quellen oder Ver- oder Hinweise angegeben sind; das wird heutzutage gelegentlich als „Aneignung“ denunziert. Ich halte das für eine lässliche Debatte. Jedes Hirn tritt gleichsam nackt und leer auf die Welt und kann sich also nur anfüllen mit dem, was es vorfindet. Nur ein äusserst schmaler Beitrag, wenn überhaupt irgendeiner, ist - im Sinne eines auf den Einzelnen Zurückzuführendens - originär. Noch dann stellte sich die Frage danach, was denn dieser Einzelne „dafür“ könnte, wenn ihm denn eine Origialität zugefallen wäre - und ob es sich in der gern so bezeichneten Kreativakt nicht eher, wie bei einer Geburt, um ein Herausbringen-müssen handelt.
(Ich bin nicht naiv genug, nicht zu wissen, dass in diesem Kontext lediglich die Frage der Verwertung das Interesse weckt; sei‘s drum; persönlich habe ich kein Interesse mehr und überlasse es mit freundlichem Wohlwollen meinen Herausgebern, ihr Interesse zu bedienen.)
Im Übrigen stehe ich noch heute zu meiner Überzeugung, das Begründungen nur die Schönheit des Argumentes verstören.

 

L.W., Skjølden, im Oktober 2010